Februar 14

Wie Du Rückenschmerzen vorbeugen und vermeiden kannst

  • 0 Kommentare
  • Minuten Lesezeit

Rückenschmerzen kennt jeder. Vielleicht nicht am eigenen Körper aber von anderen. Aber nur die wenigsten wissen, wie Rückenschmerzen entstehen und wie Sie vermieden werden können.

Wie Rückenschmerzen entstehen

Schmerzen im Rücken kommen nicht von ungefähr. Es ist immer eine Ursache vorhanden, welche die Schmerzen auslöst. Bei akuten Schmerzen die beispielsweise durch falsches Heben von schweren Gegenständen verursacht werden, ist die Ursache klar.

Doch was ist mit den schleichend beginnenden Schmerzen?

Woher kommen diese? Wodurch werden diese verursacht?

Anhand einer kleinen Geschichte möchte ich Dir ein paar Ursachen vorstellen:

Christine bemerkt morgens beim Aufstehen schon, das Sie Ihren Kopf nicht so bewegen kann wie sonst. Außerdem ist sie hundemüde, weil sie heute Nacht nicht gut geschlafen hat.

Nach dem Frühstück schlüpft Sie in Ihre High Heels und macht sich auf den Weg zur Arbeit. Sie hat einen stressigen Tag im Büro vor sich. Ein wichtiges Projekt steht kurz vor der Fertigstellung. Sie darf sich dieses Mal keinen Fehler erlauben, sonst ist sie ihren Job los.

An eine Mittagspause ist gar nicht zu denken. Der Chef drängt auf die Fertigstellung. Heute noch! Also arbeitet sie durch. Der Nacken schmerzt immer mehr und inzwischen hat sie auch noch Kopfschmerzen bekommen.

Die Konzentration sinkt weiter. Eine Pause wäre bitter notwendig. Ihr fehlt die Mittagspause, in der sie normalerweise einen Spaziergang im Park gemacht hätte.

Abends, das Projekt hat sie mehr schlecht als recht fertiggestellt, sinkt Sie müde auf das Sofa. Ihre Kopfschmerzen sind sehr stark und jetzt schmerzt nicht nur der Nacken, sondern der komplette Rücken. Neben zwei Tassen Kaffee hat sie heute den ganzen Tag nichts getrunken. Sie merkt selbst das es zu wenig war, doch vor Erschöpfung schläft Sie ein.

Nachts wacht sie auf und kann sich kaum noch bewegen. Ihr Rücken schmerzt höllisch…


Zugegeben die Geschichte ist frei erfunden. Doch viele werden sich darin in ähnlicher Weise wiederfinden. Was schätzen Sie wie viele Entstehungsursachen für Rückenschmerzen darin enthalten sind? Sind es eine, zwei oder gar noch mehr?

Auflösung zeigen

Hier die Auflösung, es waren folgende Ursachen:

  • evtl. falsches Kopfkissen/Matratze deswegen schlechter Schlaf
  • Stress verursachte eine unruhige Nacht
  • Psychische Ursache (“Der Chef saß ihr im Nacken”)
  • Falsches Schuhwerk
  • Bewegungsmangel
  • zu wenig Trinkmenge
  • zu wenig Pausen während der Arbeit eingelegt

Hättest Du gedacht, dass es so viele sind? Natürlich ist das so wie beim berühmten Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt. Es sind meist mehrere Ursachen welche die Schmerzen verursachen.

Über unbekannte Ursachen für Rückenschmerzen hab ich hier im Blog schon öfters etwas geschrieben. Neben dem Geldbeutel kann z.B. auch ein falscher BH Probleme verursachen.

Zusammenfassung

Rückenschmerzen entstehen also in erster Linie dadurch dass wir nicht respektvoll mit unserem Körper umgehen. Falsches Heben, zu wenig Bewegung, zu viel Stress usw…

Die Hauptursache für Rückenschmerzen bist also DU SELBST!

Die moderne Medizin kann diese Krankheiten nicht beheben, weil Sie nur die Symptome behandelt. Doch wäre es nicht sinnvoller direkt an den Ursachen anzusetzen?

Vielleicht ist unser Krankenkassensystem auch einfach dafür nicht geeignet. Folgender Satz soll Dich zum Nachdenken anregen:

Dr. med Yoshimi Tanaka

Es ist doch merkwürdig, dass diejenigen, die gesund leben, den gleichen Beitrag an die Krankenkasse bezahlen wie diejenigen, die nicht auf ihre Gesundheit achten.

Nun aber zum zweiten Teil des Artikels. Schließlich möchtest Du sicherlich ein paar Anregungen erhalten, wie Du Rückenschmerzen effektiv verhindern kannst.

Wie Du Rückenschmerzen im Alltag verhindern kannst

Diesen Abschnitt hab ich in mehrere Teile aufgeteilt. Es gibt allgemeine Tipps und natürlich auch für spezielle Bereiche.

Allgemein

Im Alltag entstehen viele Situationen die Rückenschmerzen begünstigen. Das beginnt beim Aufstehen und hört beim zu Bett gehen nicht auf. Nachfolgend erhältst Du Anregungen wie Du Rückenschmerzen vermeiden können. Es sind Tipps, die wahrscheinlich jeder schon einmal gehört hat, die wenigsten aber konsequent umsetzen.

Dehnen und Strecken

Ein guter Tag beginnt mit dem richtigen Aufstehen. Bevor Du einen Fuß aus dem Bett setzt, dehne und strecke Dich in alle Richtungen.

Denke dabei an eine Katze.

Das morgendliche dehnen und strecken bringt die nötige Spannkraft in den Körper und setzt Energie für den ganzen Tag frei.

Das mache ich mit links/rechts

Putzt Du Deine Zähne auch immer mit der gleichen Hand? Ändere gewohnte Routinen und nutze die andere Körperseite. Das fördert nicht nur das Gehirn, sondern auch die Muskulatur auf der anderen Körperseite.

Wie Du diese Übung noch weiter ausbauen kannst, erfährst Du im Artikel Zahnbürstentraining. Natürlich kannst Du Deine andere Körperseite auch bei allen anderen Tätigkeiten mehr mit einbeziehen.

Bleibe in Bewegung

Wir sitzen zu viel und vor allem zu lange am Stück. Doch auch das kann man mit einfachen Hilfsmitteln ändern. Stelle Dir einen Kurzzeitwecker der Dich regelmäßig an Bewegung erinnert. Heutzutage erledigen das auch Fitnessarmbänder.

Brauchst Du für kleine Einkäufe wirklich das Auto oder geht das auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad? Anstatt Wege abzukürzen, verlängere diese. Gehe bewusst Umwege für Deine Gesundheit.

Reduziere Stress

Das geht einfacher als Du denkst. Stress entsteht häufig, wenn wir unter Zeitdruck sind. Plane also für Deine Vorhaben lieber etwas mehr Zeit ein. Versuche zu Terminen immer 5 Minuten früher da zu sein. Die Schulter-Nacken-Muskulatur ist die erste Anlaufstelle für Stress. Deswegen auch der Spruch: „Es sitzt einem etwas im Nacken“.

Laufe Barfuß

Versuche so oft wie möglich barfuß zu laufen. Das ist das Beste für Deine Füße und vor allem auch für Deinen Rücken. Schuhe sind meist mit einer Absatzerhöhung versehen, auch bei den flachen ist der Fersenbereich meist höher. Das verkürzt die Achillessehne und belastet die Wadenmuskulatur.

Trinke genügend

Die Trinkmenge ist nicht nur für das Herz-Kreislaufsystem wichtig. Die Bandscheiben bestehen zu einem großen Teil aus Wasser. Ist nicht genügend Wasser im Körper vorhanden werden nur die lebensnotwendigen Systeme wie Gehirn und Blutkreislauf damit versorgt.

Die Bandscheiben und auch die umliegenden kleinen Wirbelgelenke erhalten somit zu wenig Flüssigkeit und Nährstoffe. Das Wasser in den Bandscheiben hat aber eine sehr große Aufgabe. Es trägt ungefähr 75 % des Gewichts des Oberkörpers.

Als Faustregel werden immer 2 – 3l pro Tag genannt. Für den einen zu viel, für den anderen zu wenig. Besser ist es die Trinkmenge auf das Körpergewicht anzupassen. Das wären dann pro Kilogramm 30 – 40ml. Für einen Erwachsenen mit 75 kg ergäbe das: ca. 2,6l.

Büro

Hier gelten natürlich auch die allgemeinen Tipps. Zusätzlich kann aber hier einiges getan werden, um Rückenschmerzen vorzubeugen.

Klebe nicht am Stuhl

Stehebei jedem Telefonanruf automatisch auf. Das durchbricht das statische Sitzen und Du hast ein klein wenig Bewegung gehabt. Wenn möglich bleibe beim telefonieren gleich stehen und schaue in die Ferne. Das entlastet die Augen und auch die Nackenmuskulatur.

Drucker weg – bringt Bewegung

Wenn möglich verbanne den Drucker/Kopierer auf den Gang oder in ein anderes Zimmer. Das schafft zusätzliche Bewegungsstrecken und eine bessere Büroluft durch weniger Feinstaubbelastung.

Arbeite mit der Tomate

Die Pomodoro-Technik (Tomaten-Technik) macht Dich nicht nur leistungsfähiger, sondern kann Dir auch zu mehr Bewegung verhelfen. Sie funktioniert ganz einfach. Du arbeitest 25 Minuten konzentriert und ohne jegliche Ablenkung. Dann kommen 5 Minuten Pause. Dann erfolgt erneut der 25 Minuten Arbeitszyklus.

Die Pause nutzt Du natürlich, um Dich zu bewegen, etwas zu trinken und den Raum zu lüften.

Rückenschmerzen mit Baby vermeiden

Viele junge Mütter kommen zu mir in die Praxis mit Rückenschmerzen. Die einseitige Tragehaltung belastet den Rücken und vor allem den Nacken sehr stark. Auch hierzu gibt es ein paar Tipps.

Beidseitig tragen

Meist bevorzugt man eine Seite, auf der das Baby getragen wird. Ob es nun der rechte Arm ist oder die rechte Hüfte, um das Kind abzustützen. Alles was auf Dauer zu einseitig ist belastet den Körper nur unnötig. Deswegen auch hier immer mal wieder die Seite wechseln. Wenn das Baby länger getragen werden soll, empfiehlt sich ein Tragetuch oder spezielle Tragesysteme, welche die Last gleichmäßiger verteilen.

Beobachten dich

Wie ist Deine Haltung beim Tragen des Kindes? Stelle Dich vor einen Spiegel und überprüfe es. Kippt eine Seite des Beckens ab? Hältst Du Deinen Kopf gerade?

Das Gleiche gilt auch beim schieben des Kinderwagens. Viele Mütter und natürlich auch Väter schieben den Kinderwagen mit einem gekrümmten Rücken. Das führt zu einer vermehrten Belastung. Besser ist es aufrechtzubleiben.

Stillen in entspannter Haltung

Beim Stillen kommt es darauf an dass Du und natürlich auch Dein Kind es bequem haben. Du solltest die Brust nicht zum Baby hin senken, sondern das Baby soll zur Brust hin heben. Ein ergonomisches Stillkissen bietet dazu die ideale Möglichkeit.

Bewege dich

Viele Mütter erzählen mir, dass sie den ganzen Tag genug Bewegung hätten. Das stimmt aber nur bedingt. Sie kümmern sich zwar um das Kind aber eben nicht um sich selbst. Denn Bewegung kann auch schädlich sein, vor allem dann wenn sie stark einseitig ist. Ideale Bewegung zum Ausgleich ist z.B. Pilates oder Yoga. Letzteres geht sogar prima mit dem Baby zusammen.

Fazit

Rückenschmerzen lassen sich vermeiden, wenn man die Entstehungsursachen kennt. Es gibt zwar auch unbekanntere Ursachen wie die Augen oder das Smartphone, am häufigsten jedoch werden sie von mangelnder Bewegung oder einseitigen Tätigkeiten hervorgerufen. Das sind Dinge, die jeder selber beeinflussen kann.

Bei bereits bestehenden Problemen im Rücken sollten zunächst die Schmerzen beseitigt bzw. reduziert werden. Das funktioniert am besten mit sanften, manuellen Methoden wie z.B. der Ortho-Bionomy® oder Dorn-Therapie. Im Anschluss daran wäre es ratsam die Schmerzursache zu ergründen und zu vermeiden. Gerne helfe ich Ihnen dabei.

a8e1b65481ef4bf4b6aa489eacc0d669

Tags

faszien, rückenschmerzen


Jochen Pippir

Über den Autor

Heilpraktiker, Coach, Ortho-Bionomy® Practitioner und NLP-Practitioner (DVNLP) mit eigener Naturheilpraxis in Neu-Ulm/Pfuhl. Spezialisiert auf Erkrankungen des Bewegungsapparates und Ursachenfindung.

Vielleicht magst du auch folgende Beiträge

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}
>